AD(H)S

ADHS wird als Abkürzung für die sogenannte Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung verwendet. Diese Diagnose zeichnet sich durch die Schwierigkeit aus, länger andauernd aufmerksam zu sein. Auch Gefühle schlecht steuern und kontrollieren zu können sowie ein Gefühl ständiger innerer Anspannung und des Getriebenseins gehören dazu.

Die im Kindesalter beginnende Störung setzt sich in 30 bis 60 Prozent der Fälle bis ins Erwachsenenalter fort. Jedoch ändert sich das Beschwerdebild der ADHS mit dem Alter: Die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen bleiben eher konstant, wohingegen Überaktivität und Impulsivität eher abnehmen und sich in innere Unruhe und Getriebensein wandeln.

Seit Mitte der 90er Jahre hat ADHS als Krankheitsbild auch im Erwachsenenalter zunehmend mehr Aufmerksamkeit erfahren und wurde 2003 auch in Deutschland offiziell als Erkrankung anerkannt. Die Häufigkeit von ADHS im Erwachsenenalter ist recht gering.

Bei stärkerer Ausprägung kann es zu psychischen Problemen kommen. Das Risiko wächst, zusätzliche Begleiterkrankungen wie Depression, Angststörungen, Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen oder Drogen- oder Alkoholabhängigkeit zu entwickeln.

Häufig ist bei stark Betroffenen eine kombinierte Therapie aus Medikation und Psychotherapie sinnvoll. Damit wollen wir Sie unterstützen, die Konzentrations- und Selbststeuerungsfähigkeit zurück zu gewinnen. Ein Großteil der Betroffenen spricht gut auf diese beiden Therapien an. Weiterhin wirken Antidepressiva sehr positiv auf den Behandlungsverlauf, sofern erforderlich.

Nach deutschen Leitlinien stellt die Behandlung mit Methylphenidat bei Erwachsenen die medikamentöse Behandlung der ersten Wahl dar, jedoch ist hierfür eine eindeutige diagnostische Bestätigung der Erkrankung im Erwachsenenalter notwendig.